>Zihuatanejo_2

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Sonntag hatte ich frei und immer noch den Jeep in Miete!
Meine Befürchtungen dass ich gleich in Badehosen losstarten könnte weil der nächtliche Regenschauer das innere des offenen Wagens unter Wasser gesetzt hatte erwiesen sich als unberechtigt.
Den Sitz mit dem Badetuch trocken gewischt und schon konnte es losgehen.
Ziel war „Troncones“!
Eine Gegend in der es angeblich unberührte Strände und nur paar Surfer Kommunen gibt.
Ich weis nicht ob es noch ein 2tes Dörfchen mit diesem Namen gibt aber in dem wo ich war gab es nur Kuhfladen und paar freilaufende Hühner.
Um dort hin zu gelangen passierte ich zuerst die Touristenhochburg Ixtapa.
Eine grauenvolle Ansammlung von Hotelburgen an einem endlosen breiten Sandstrand an dem anscheinend alle Palmen der Bauwut zu Opfer gefallen sind.
Mittendrin ein künstlicher Hauptplatz mit Shopping Mall, Kino und Delphinarium.
Abartig die Tiere in ein kleines Becken zu sperren damit die Kinder von zahlenden Eltern darauf für paar Minuten herumreiten können!
Nach Troncones selbst führte dann noch eine mexikanische Landstraße auf der ich gut vorankam.
In Troncones endete das schmale Asphaltband und eine Waschrumpel aus gepressten Sand deren Mulden bis oben hin mit Regenwasser gefüllt waren begann.
So kämpfte ich mich den ganzen Küstenstreifen entlang in der Hoffnung endlich an einem schönen Strand Pausieren zu können.
Nur gut dass der Überrollbügel dick gepolstert war sonst hätte ich jetzt ein paar Beulen am Kopf!
Leider war dann der angeblich Naturbelassene Strand den ganzen Weg lang mit Privaten Häusern verbaut und ich fand keine Möglichkeit ans Wasser zu gelangen außer in dem besagten Hühnerkaff.
Dort waren so viele Felsen und eine starke Strömung das ich aus Sicherheitsgründen auf ein Bad verzichtete.
Um mir die Kilometerlange Waschrumpel am Rückweg zu ersparen folgte ich einfach der Dorfstraße und hoffte irgendwo wieder auf Zivilisation zu treffen.
Nachdem mich der Wald wieder unerwartet auf die Landstraße Richtung ZIH ausgespuckt hatte (dort entdeckte ich ein Schild auf dem irgendetwas mit „prohibito“ also Verboten stand) lautete mein Plan den Strand hinterm Flughafen aufzusuchen.
Als ich endlich wieder dort war entdeckte ich einen Abstecher welchen ich in der Hoffnung auf ein bisschen Einsamkeit und unberührter Natur folgte.
Auf dem verschlammten Weg lagen dann 2 Baumstämme im Weg welche ich voller Zuversicht überfahren wollte.
Wozu hab ich denn auch das Gefährt?
Mein Plan ging nur zu ¾ auf, denn nachdem ich mit einem heftigen Satz über den ersten Stamm gefahren war schaffte es nur die Vorderachse über den 2ten Baumstamm und ich saß mit dem Unterboden auf.
Blöde Sache aber sicher lösbar, muss lösbar sein, werkelte es in meinem Kopf.
Da ich mich schon oft genug aus einer Schneewechte geschaukelt hatte wendete ich das selbe Prinzip im Mexikanischen Schlamm an und siehe da irgendwann gab der Baum nach, ich war frei, die Außenspiegel merkwürdiger Weise zurückgeklappt und das Kennzeichen hing schief.
Nur blöd das nach der nächste Kurve Schluss war weil die Straße einfach im Busch endete.
In bester “Austin Powers“ Manier wendete ich das Vehikel auf dem schmalen Pfad und kehrte zur Problemstelle Baumstämme zurück.
Diesmal beschloss ich aber die Dinger zuerst so gut als möglich zur Seite zu ziehen.
Merke: Für schlammigen Tropenboden gibt es geeignetere Schuhe als Clarks!
Komplett verdreckt bin ich dann an den 0815 Sandstrand gefahren wo auch sonst zig Mexikaner herumsitzen.
Da ich fürchtete dass mir irgendwer meinen Rucksack samt Kamera aus dem Auto stehlen konnte nahm ich nur ein sehr kurzes Bad in den Wellen bevor ich erschöpft und mit einem Sonnengeröteten linken Arm wieder ins Hotel zurückkehrte.
Dort genoss ich dann den Sonnenuntergang im ruhigen Pool und viel erschöpft ins Bett.
Mission Baden im Meer erfüllt!

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