Archiv der Kategorie: 2010_Colombia Bogota Nov.

>Lässiger Tag

>Gleich nach dem Frühstück, auf das ich eigentlich überhaupt keine Lust hatte, hab ich mir ein Taxi geschnappt und bin zur „Cathedral de Sal“ gefahren.
Der Preis war genauso hoch wie bei dem Wahnsinnigen Kerl von Sonntag aber dafür hatte ich eine nette abzwickte Dame am Steuer eines großen Vans und es war mir egal das wir uns nicht verständigen konnten.

Die Kathedrale liegt außerhalb von Bogota in den stillgelegten Stollen eines Salzbergwerkes.
Kommt man aus der Stadt raus merkt man erst wie toll das Land ist.
Überall saftiges grün, Wiesen und steile bewaldete Berghänge, abgemagerte Kühe, Baustellen, genial!
Also wenn Kolumbien dann nur kleine Dörfer und Städte dafür aber umso mehr Landschaft!

Der erste Teil der Führung war sehr religiös angehaucht aber ich hab mir schlauer Weise auch ein Ticket für die Bergmann Führung gekauft, das war schon interessanter.
Das Beste überhaupt war das man nach Ende der Führungen frei in dem Stollensystem herum laufen konnte.
Diese riesigen Stollen und deren Beleuchtung ist beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Das Ticket für das Salz Museum kann man sich aber ruhig sparen, da gibt’s nix als Schrott zu sehen und davon nicht mal viel.

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>im westen nichts neues

>Der Sonntag ist etwas anders gelaufen als ich es geplant hatte.

Fing schon sehr merkwürdig an als mein Klo Telefon anstatt dem Zimmer Telefon läutete.
Dann war irgendein Wahnsinniger dran der so schnell spanisch sprach dass ich nicht einmal irgendwas mitbekam.
Hab ihn mehrfach klargemacht dass ich nicht spanisch kann und er englisch oder deutsch reden soll aber er reagierte nicht.

Als ich dann runter ging um wie ausgemacht Henry wieder zu treffen empfing mich derselbe schwindlige Typ welcher zuerst am Telefon war.
Einer der Pagen hat als Dolmetscher fungiert und nachdem ich erfahren habe das Henry keine Zeit hat, der Typ freche 104.000 Pesos für die Tour zur cathedral de sal verlangt und kein Wort englisch oder Deutsch spricht, hab ich dem ganzen Wahnsinn ein Ende gesetzt und hab mich zu Fuß aufgemacht um die nähere Umgebung des Hotels zu erforschen.

Das ganze Gretzl ist ein etwas besseres Viertel der Stadt.
Überall Marken Geschäfte mit europäischen Preisniveau, also uninteressant.
Abends bin ich in ein kleines nett aussehendes Restaurant spaziert wo ich eine Zeit lang der einzige Gast war.
Das essen war der Alptraum eines jeden Arztes, Cholesterin pur, aber ich habe es genossen.

Heute Montag bin ich ins Büro unseres Partners gefahren, bisschen Papierkram erledigen und danach hat mich Alberto, der Präsident von SPERTO, wieder durch die Stadt geführt.

So long nix wichtiges, nix aufregendes.

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>Been there, seen it, done it!

>Heute früh habe ich doch tatsächlich noch einen fähigen Mann hinter der Rezeptionsbudel erwischt.
Der hat mir einen der hoteleigenen Taxler, Namens Henry ,vermittelt welcher mich heute herum geführt hat.

Zuerst ging es rauf auf den „Serramonte“ den Hausberg Bogotas.
Eigentlich wollte ich zu Fuß hinaufspazieren aber der Weg war wegen Renovierungsarbeiten gesperrt weswegen ich mit der Standseilbahn hinauf fuhr.
Oben gab es nur eine Kirche und paar Touristenshops zu besichtigen also fuhren wir mit der Seilbahn runter weil mittlerweile die Standseilbahn nicht mehr in Betrieb war.

Nächste Station war das Stadtzentrum und das Museo der Oro, das Goldmuseum,
Wer gerne vor Glas Vitrinen steht und sich kleine Texttaferl durchlist wird dort sicher glücklich, wir sind aber schnell weitergezogen um uns das Gasserlwerk im ältesten Stadtteil Bogotas anzusehen.

Am Nachmittag hab ich mich etwas ausgeruht, nicht weil der Tag so anstrengend war sondern weil mein Körper die häufigen Zeitzonenwechsel der letzten Zeit anscheinend nicht besonders mag.

Am Abend bin ich in den Shopping Tempel gepilgert um einen gigantischen Burger zu verdrücken.
Wahnsinn was da samstagabends noch los ist!
Nicht nur wegen der Bowlinghalle und dem Megakinokomplex welche sich darin befinden, nein auch die ganzen Geschäfte haben um 20:30 noch geöffnet.

Meinen Plan in das Lokalviertel, welches sich laut Henry 5 Blocks südlich befindet, aufzusuchen hat ein arges Unwetter vereitelt.
Hoffe nur dass mein Pulli bis morgen wieder trocken ist denn da geht es dann unter die Erde Kolumbiens.

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>gestrandet in Bogota

>Der heutige Tag war gemütlich.
Die drei Labrador Hunde welche eigentlich Sprengstoff schnüffeln sollten haben sich gegenseitig begattet oder sich einfach faul in mitten der Warteschlangen am Boden gelegt.
Beim Eingang zum Ministerium wollten sie nur noch einen meiner Finger scannen und ich hab die guckidrucki Kamera mit meinem Telefon abgegeben.
Nachdem ich Gomez, dem lokalen Techniker militärischer Seite einen Crash Kurs für unsere Anlage gegeben hatte sind wir schnell wieder raus aus dem Irrenhaus. Obwohl ich sagen muss ,dass der Anblick so manch fescher kolumbianischen Pilotin in ihrem Fliegeroverall und „Top Gun“ Jacke einem dazu bewegen könnte länger zu bleiben.
Meine CDs und USB Festplatte, welche ich über Nacht dort gelassen hatte, musste ich heute selber heraus schmuggeln da Miguel nicht da war.
Während des späten Mittagessens mit Frederico hab ich meinen Flug telefonisch auf Sonntag vorverlegt. Im Hotel kam dann die schlechte Nachricht per mail.
Da ich so eine merkwürdige Buchung mit 7 Tagen Mindestaufenthalt habe müsste ich ein komplett neues Ticket zum Heimfliegen kaufen was natürlich extrem teuer ist.
So bleiben mir 4 volle Tage bezahlter Urlaub in Bogota.

Hab gleich versucht über das Hotel eine Sightseeing Tour zu buchen was aber unmöglich ist.
Währe auch zuviel erwartet von einem 5 Sterne Hotel in dem es nicht einmal einen Häuselbesen gibt.
Auch im Reisebüro des benachbarten Einkaufzentrums waren sie ganz erstaunt das ein nicht Spanisch sprechender Mensch alleine am nächsten Tag eine Tour machen will.

Werde dieses Wochenende also auf eigene Faust was unternehmen und hoffe das Montag und Dienstag einer unserer Partner sich meiner annimmt und mir paar Sachen zeigt.
Also sollte es spätestens morgen Abend endlich Fotos von Bogota und Umgebung geben.
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>FERTIG ARBEIT!

>Alles dreht sich Alles bewegt sich!

Wie befürchtet hab ich den Job am ersten Tag erledigt.
Kaum zu glauben das die Jungs gute 5 Monate darauf gewartet haben dass der PC, welcher für die Kontrolle und Konfiguration der Anlage zuständig ist, wieder läuft.
Kurz darauf waren auch 3 der Lotsen Arbeitsplätze wieder wohlauf welche, die ganze Zeit auf Parameter gewartet hatten.

Die Grinser und freundlichen Gesichter die ich gesehen habe waren seit langen wieder eine wohltuende Belohnung für mich.
Schön wenn sich die Leute so freuen können!

Davor lief alles ziemlich streng ab.
In der Früh habe ich meinen Rucksack von allem befreit was auf einer Militärbasis unerwünscht ist.
Nur mit Notebook, 5 CDs und einer externen Festplatte bewaffnet, alles auf einem Zettel mit Typenbezeichnung und Serien Nummer vermerkt, bin ich dann erschienen.
Mein Handy hab ich sowieso gleich abgeben können und den Rucksack trotz super Liste auf Hotelbriefpapier auch.
Dann einmal in die Kamera lächeln, 3 Fingerabdrücke der rechten sowie der linken Hand sowie Personalausweis abgeben und schon ging es weiter.
Noch mal Besucherausweis gegen den nächsten Besucherausweis tauschen und ich war mitten drin in den Eingeweiden des „Ministry of Defence“.

Weil ich ohne meiner minimal Ausrüstung aber ziemlich hilflos war wurde dann mal den ganzen Vormittag telefoniert und rumgeschachert bis Miguel, ein Pilot und Leitender Schackl von der Partie, meine Sachen dann notgedrungen rein schmuggelte.

Mittagessen gab’s in der Kantine, Reis, Hülsenfrüchte und Süßerdäpfel.
Der beigelegten halben toten Henne mit dem Kunststoffbesteck das Fleisch aus den Rippen zu kitzeln war heute die größte challange.

Um ins Hotel zu kommen musste ich ein Taxi nehmen.
In Bogota fahren Unmengen an kleinen postgelben Hyundai Getz Kugeln herum aber eine davon anzuhalten ist eine Nervenaufreibende Geduldsprobe.
Anscheinend wuseln sich die Taxler nur zum Spaß durch den abnormal argen Stau auf den Straßen und Fahrgäste sind dabei ein Störfaktor.

Morgen wird ich den Jungs noch eine kleine Schulung verpassen und Samstag bisschen Tourist spielen.
Kann ja nicht sein das ich noch kein einziges Foto von hier habe!

Wenn alles klappt flieg ich sonntags wieder heim.

>special experience :-)

>Am Flug von Wien nach Paris hatte ich wieder einmal witzige Sitznachbarn in der emergency row.

Direkt neben mir saß eine kleine adrette Französin algerischer Abstammung die immer wieder ihren Hintern, welcher unter einem kessen Rock steckte, über meinen Schoß schob.
Muss an einem schweren Blasenleiden laborieren die Beste so wie der Typ am Fensterplatz wohl bisschen Hirnsausen hatte.

Kurz vor der Landung hat er mir eine CD aus seinem Discman angedreht mit einem 28 Minuten Dauerton darauf der angeblich den linken vorderen Stirnlappen stimuliert und auch sonst die beiden Gehirnhälften auf wunderbare Weise synchronisieren und in Gleichklang bringen soll.
Das ganze ca. 15x im Monat anhören verursacht laut seiner Aussage eine „special experience“, plus 3% Intelligenz, Gänsehaut und weis Gott was noch.

Entweder war der Typ (selbst gestrickter bunter Pulli, Gesundheitsschlapfen und Nickelbrillen) ein Sektenführer der seine CD`s unters Volk bringt um eine Massenhypnose mit anschließender Eroberung der Weltherrschaft herbei zu führen oder irgendein verkorkstes Wissenschaftsgenie.

Ich hab mir die CD jedenfalls noch nicht angehört.

Der Flug nach Bogota mit der Air France war sehr angenehm.
Volles inflight entertainmant Programm mit über 50 Spielfilmen, zig Spielen und wirklich guten und reichlichen Essen.
Gi Joe, Transformers2, der letzte Startrek Film und das Remake von diesem U Bahn 123 Film haben die Zeit flott vergehen lassen.

Am Flughafen wurde ich von Frederico und Jose nett empfangen und ins Hotel geführt.
Bei der Einfahrt wird das Auto genau untersucht und auch ein Hund schnüffelt alles ab damit man auch ja keinen Sprengsatz mitschmuggelt.
Kann immer noch nicht glauben das es hier so gefährlich sein soll, die Stadt schaut viel freundlicher und sauberer als Mex City aus.
Trotzdem soll ich mich alleine maximal ins Kaufhaus vis a vis vom Hotel bewegen, überall sonst hin nur in Begleitung.
Na mal sehen wie es weiter geht.

Gruß!

Christian

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>Kolumbien Bogota

>Hi!

Hab wiedermal einen super Auftrag ausgefasst.
Darf nach Kolumbien reisen um eine alte Anlage, welche auf einem US Airforce Stützpunkt in Bogota liegt, wieder in Gang zu bringen, nachdem die örtlichen Techniker sie ins Nirvana geschickt haben.

Das ist eben der Bonus wenn man einer der letzten in der Firma ist (oder deppadt genug um so lange dabei zu bleiben) welcher sich noch mit dem alten Krempel auskennt:-)

Die Tatsache dass das US Goverment sie nutzt, um im Dschungel versteckte Drogenfelder/Labore ausfindig zu machen, gibt der ganzen Sache einen gewissen Reiz. (speziell wenn man am Abend vor der Abreise erfährt das man aus ihrem Personenschutzprogramm rausgefallen ist)

Falls mich die FARCE erwischen sollte hoffe ich doch darauf das sie mit ins 21 Jhd. gewandert sind und ich meinen Blog bei meinem unerwarteten Urlaub im Junglecamp weiterführen kann.

Ansonsten freu ich mich darauf, weil Lateinamerika für mich eines der interessantesten Gebiete auf diesen Planeten ist.

Also, harrt meiner Berichte und schreibt brav Kommentare;-)

Bis bald!
Christian, alias Professsor