Archiv der Kategorie: 2009_Serbia Batajnica Aug.

>Tag3

>Der japanische Streik!

Jeder der uns vorwerfen möchte das wir seit 2 Tagen tatenlos herumsitzen sollte sich im Klaren darüber sein das wir das nicht freiwillig tun.

Ganz im Gegenteil, heute haben wir mächtig rauchende Köpfe produziert!

Mein ganz persönlicher Grundsatz lautet ja: Immer aufrecht statt auf Knien!

Leider denkt nicht jeder so, und so ist auch der Rückhalt innerhalb der eigenen Firma mehr als fragwürdig!

Jedenfalls haben wir uns heute dazu durchgerungen, abseits der Gefahren für Leib und Leben auf dieser Baustelle, die Installation soweit als möglich durchzuführen und Freitag in der Früh die Heimreise anzutreten.

Somit haben wir innerhalb der vorhandenen Möglichkeiten unser Bestes getan.

Fotos gibt’s heute keine weil nach xyz Bieren kann ich keine Kamera mehr halten und außerdem ist schlauer Weise auf der Baustelle Fotografieren wegen militärischen Geheimhaltungsgründen verboten. (komisch aber auch?!)

Resümee: ich beende noch meine laufenden Projekte und werde danach Nationalpark Aufseher im Yukon Valley wo ich meinen Frieden von den Menschen und ihren kranken Vorstellungen habe!
Jeden Tag auf der Terasse mit Seeblick vor der Blockhütte Frühstücken, mit der KTM Reibn in den Wald fahren um nach dem Rechten zu sehen und abends frisch geangelten Steckerlfisch genießen, alles ohne Menschen!

Force global dimming!
Christian

>Tag2

>Selig sind die Unwissenden!

Hätte mir gestern niemand gesagt das es sich bei dem neuen TWR noch um eine Baustelle handelt wäre ich heute von dem gebotenen Anblick eventuell so perplex und Sprachlos gewesen das der Kunde das für ein stilles Ja gedeutet hätte.
Das Ding ist der reinste Rohbau, ein Wunder das sie es in nur 2 Monaten Bauzeit überhaupt so weit geschafft haben.
An eine Installation ist aber auf keinen Fall zu denken.

Das Risiko für die Anlage sowie unsere Gesundheit ist in diesem wirren Ameisenhaufen der in einer Wolke aus Lärm und Staub gehüllt diverse Stolperfallen und sonstige Gefahren bietet einfach zu groß.

Schaut schwer nach Abbruch der Reise aus und ihre Airshow am 13ten Sept. können sie mit dem alten System durchziehen.
Während sie uns den ganzen Vormittag hingehalten hatten um Zeit für ein Wunder zu schinden haben wir uns das hiesige Luftfahrtmuseum angesehen.
Eher ein Schrottplatz als Museum aber besser als in einem Büro den Sessel platt zu sitzen.
Am Abend haben wir den Erfolg des Tages mit Bier begossen und uns in einem einzigartigen Kino, bester kommunistischer Baukunst, Inglorious Basterds angesehen.
Hab ich zwar erst Samstag vorm Wegfliegen gesehen aber original mit serbischen Untertiteln war er genauso gut.

Morgen also nur noch die frohe Botschaft beim Kunden verbreiten und hoffentlich Mittwoch in der Früh wieder österreichischen Boden betreten.

FOTOS

>Tag1

>Die Anreise in einer ATR 72-200 der Fluglinie JAT „Jugoslovenski Aerotransport“ war Wahnsinn!

Beim Einsteigen stach ekeliger Geruch von kalten Tabakrauch in die Nase, die Sitzlehnen waren mit Tape zusammengeklebt, zum Essen gab’s ein Briochekipferl mit einem Hauch Käse und Spuren von Gurken oder Ähnlichen welches ich sicherheitshalber gleich verweigert habe.
Der Lärmpegel in der Dose war dermaßen hoch das sich dagegen ein „Pungent Stench“ Konzert wie Kaulquappen Paarungsgesang auf einer Esoterik meditations- CD ausmacht. Oarg ganz Oarg!

Ich bin diesmal mit 2 Kollegen unterwegs, Sini und Javier.
Alle 3 haben wir ein Zimmer im Hotel „Moskava“ das mitten im alten Stadtzentrum liegt und seinem Namen alle Ehre macht.
Ich glaub in meinem Zimmer haben schon Stalin, Chruschtschow und Breschnjew gewohnt.
Die Einrichtung ist so abartig alt das sie schon wieder Stil hat und mit meinen kleinen Erker hab ich guten Blick auf die Straße und paar Lokale.
Im Bad hab ich beim Betätigen des Wasserhahns gleich mal das Waschbecken aus der Verankerung gerissen, man muss nämlich den Popel nach oben ziehen damit was rauskommt.
Naja irgendwie hält es wieder muss ich eben vorsichtig sein und darf mich auf keinen Fall daran abstützen.

Gleich nach unserer Ankunft sind wir die Fußgänger Zone hinabspaziert und in der rieseigen Festungsanlage gelandet wo wir uns ein Dosen-Bierchen im Schanigarten gegönnt haben.

Die Gebäude am Flughafen von Batajnica, wo wir die Systeme in Betrieb nehmen sollen sind angeblich noch Baustellen!
Na ich bin schon gespannt was der morgige Tag bringen wird.

Fotos