>Kapitel 1

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Handys, Rasierklingen, blinde Taxler und sonstige Gefahren für Leib und Leben!

Das einzige worauf heut zu Tage noch Verlass ist, ist der Klimawandel!
Ungewohnt bitter kalte 5°C hatte es nur bei meiner Ankunft gestern.

Trotz meiner genialen Konstruktion einer Schlafhöhle aus Leintuch, Decke, Zusatzdecke und Tagesdecke habe ich in Fötusstellung zusammen gerollt eine Ganslhaut auf den Beinen gehabt die jeder Peking Ente, welche gerade im Schaukastl abhängt, Konkurrenz gemacht hätte.

Das erste Mal musste ich meine Höhle verlassen weil sich eine nette Dame anscheinend in der Zimmernummer verwählt hatte und am Telefon einen Monolog in Spanisch abhielt.

Nachdem ich dann endlich wieder schlafend vor mich hin bibberte schellte mein Handy was mich dermaßen aus dem Bett hochfahren lies das sich mein Decken Wirrwarr extrem unglücklich um meine Beine verhäderte und ich einen perfekten Bauchfleck am Zimmerboden landete.

Als ich am Morgen lebend aber Schlaftrunken ins Bad torkelte und in mein Toilette Tasche griff um mein Duschgel hervor zuholen hatte ich plötzlich in großen Comic gleichen Lettern die Worte „OOPS, das war jetzt nicht gut“ in meinem Kopf.
An der Hand die ich vorsichtig herauszog baumelte mein Rasierer an einem großen Stück Haut, das eigentlich die Kuppe meines rechten Daumens sein sollte, herab.

Das Scherzel zwischen den Klingen herauszukitzeln war in etwa genauso mühsam wie das reinigen der Badewanne nachdem ich mich geduscht hatte. A. Hitchcock hätte sich die Duschszene in „PSYCHO“ sparen können.

Normale Pflaster sind in solchen Situationen hoffnungslos überfordert weswegen wieder die alte Kombination aus Taschentuch und Isolierband herhalten musste.
Handschriftliche Notizen sehen aus wie die Schönschreibversuche eines Taferlklasslers, ein Zippverschluss statt Knöpfen am Hosentürl wäre Gold wert und Zähneputzen mit der Linken ist auch eine neue Erfahrung die ich eventuell sogar beibehalten werde.

Als ich das Hotel verlassen wollte beobachtete ich vor dem Hotel einen Taxler der mittels riesiger Lupe, wie sie sonst ältere Damen für ihre Stickarbeiten verwenden, den Stadtplan studierte.
Da ich das Schicksal nicht herausfordern wollte rief ich Jorge, mit der Bitte mich abzuholen, an und wendete mich der Jungen Dame an der Rezeption zu.

Diese hatte nach meiner Frage die Klimaanlage in meinem Zimmer auf ihre Heizleistung hingehend zu überprüfen und wenn möglich zu reparieren nur ein erheitertes Lächeln für mich über.
Es gibt in dem Haus keine Heizung, Mexico sei ein üblicherweise heißes Land und sie könne mir nur eine zusätzliche Decke und einen Heizstrahler anbieten.

Na dann hoffe ich mal dass das Ding tatsächlich funktioniert und nicht das Zimmer in Brand setzt.

Schönen Gruß an die Heimat!

Christian

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