>Tapachula

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Tapachula liegt ganz weit unten im Süden von Mexico an der Westküste nahe an der Grenze zu Guatemala.
Soweit die Entfernung zum Norden Mexikos ist so unterschiedlich sind auch die Landschaft und das Klima.
Grüne Natur soweit das Auge reicht und dazu eine Hitze und Luftfeuchtigkeit das einem beim verlassen des Fliegers kurz die Luft wegbleibt.
Genau so mag ich Mexico!
Direkt an der Küste ändert sich natürlich auch die Nahrungsaufnahme und so habe ich meine Rindfleisch-Bier Diät sofort auf eine Meeresgetier-Bier Diät umgestellt.
Das Hotel habe ich mir diesmal nicht selbst ausgesucht sondern bin der Einfachheit halber in derselben Unterkunft wie Jorge abgestiegen.
Diese Woche haben Roland und ich nämlich getauscht wodurch ich wieder mit dem liebenswürdigen alten Mann unterwegs bin den ich so schätze.
Nur schade dass er vermutlich schon nächstes Jahr in Pension  geht und somit eine Koryphäe der Mexikanischen Techniker ohne ebenbürtigen Ersatz verschwindet!
Die nächsten Reisen ohne ihn werden um einiges Mühsamer und auch ohne die für ihn typischen Highlights ablaufen.
Die erwähnte Unterkunft war naja, sagen wir mal für mexikanische Verhältnisse gehoben was aber noch lange nicht bedeutet das frisch gewaschene Bettwäsche auch wirklich rein ist oder man in dem komplett verfliesten und offensichtlich aufgewaschenen Zimmer auch unbesorgt bloßfüßig herumlaufen möchte.
Sobald man, wie in Mexiko oft üblich, mit dem Zimmerschlüssel auch eine speckige abgegriffene TV Fernbedienung in die Hand gedrückt bekommt weis man eigentlich schon was los ist.
Die Arbeit ist diesmal sehr gut voran gegangen und so arbeiteten die Lotsen schon die erste Nacht mit dem neuen System.
Wer sich denkt dass jetzt Zeit gewesen wäre die Umgebung näher zu erkunden kennt aber die hiesige Mentalität nicht.
Nachdem ich zuerst Stunden lang gelangweilt den Lotsen bei der Arbeit zugesehen hatte und mir dacht „super passt alles, keine Wehwehchen, keine Klagen, lasst uns etwas unternehmen“ wurde kurz bevor wir zum Essen aufbrechen wollten wieder irgendwas wild und scheinbar endlos Diskutiert.
Die Regenfront welche sich täglich gegen 16:00 Uhr vom Norden her über die Berge heranschob war schon gefährlich nahe als plötzlich und ohne ersichtlichen Grund die ganze Rederei hinfällig war und wir endlich zum Hafen und dem verspäteten Mittagessen aufbrechen konnten.
Das Restaurant war dermaßen abgefuckt, entschuldigt den Ausdruck aber anders ist es einfach nicht zu beschreiben, dass ich mich schon die Nacht lang am Klo sitzend wiedersah oder es erst garnicht über die marode zigfach geflickte, wackelige Brücke zurück zum Auto schaffen würde.
Wie sich herausstellte waren Shrimpcocktail, div. kleine Vorspeisen und der große 3,5kg Fisch den wir gemeinsam verspeisten aber ausgezeichnet.
Dass das Bier dazu einfach als halb Tiefgefrorener Sixpack in 0,33 Liter Dosen serviert wurde kann man dann auch vernachlässigen.
Witzig war auch der armlange Leguan der zwischen unseren Sesseln durchspazierte um sich auf eine Krabbe zu stürzen und eine neue Spezies zu gründen.
Zum Abschluss ich Tapachula kam es dann auch wie es kommen musste und eigentlich Tradition ist wenn man mit Jorge unterwegs ist.
„Do you like to go for a beer, you know in this common bars with music and the girls?“ lautete die Frage und ich wusste was los ist.
!!!TITTY TWISTER BAR!!!, der alte Mann kann es einfach nicht lassen! 🙂
Mit einem Auftritt wie in dem Film „from dusk till dawn“ dem ich den Namen für entsprechende Etablissements in Mexico entnommen habe darf man das aber auf keinen Fall verwechseln.
Schon bei meiner ersten Reise nach Mexico verschleppte er mich in eine Striptease Bar und bekam ganz glänzende Augen wenn die kleinen Mädels mit, für den Süden typischer gedrungener Figur, um die Stange oder auf dem Laufsteg herumstöckelten.
Auch diesmal waren die Gene der Maya-Indianer nicht zu verbergen und so hielt ich mich lieber an das Bier das im großen Eiswürfelgefüllten Zinkkübel vor mir stand um ein Baseballspiel das auf den unzähligen überdimensionalen Flat TVs übertragen wurde zu verfolgen.
Weiter geht es nach Zihuatanejo!

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