>CD Juarez!

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Überlebt nichts ist Passiert!
Die Stadt welche wegen der hier außergewöhnlich oft verübten Gewalttaten zu trauriger Berühmtheit gelangt ist hat mich ohne einen Kratzer wieder abziehen lassen.
Kein Drogenbaron hat mich zu einer exzessiven Koksparty eingeladen, kein Killerkommando hat mich im vorbeifahren aus dem Auto mit Maschinengewehren niedergemetzelt und verstümmelte Frauenleichen habe ich zum Glück auch nicht zu Gesicht bekommen.
Alles Vorurteile, bei uns laufen ja auch nicht alle in Lederhosen und Dirndl herum, obwohl ab und zu gibt es schon auch einen Anlass wo solche Tracht getragen wird.
So ist das Kriminalitätsproblem hier doch von ernster Sorte und in den letzten Jahren sind angeblich fast eine ½ Million Bürger abgewandert.
Das hat mir Salvador der hiesige Cheftechniker erzählt welcher mir bei meiner Ankunft auch gleich eine Waffe zur Selbstverteidigung angeboten hat.
In Angst mir selber weh zu tun habe ich dankend abgelehnt und bin mir bis heute nicht sicher ob das Angebot ernst gemeint war.
Das was ich in den ersten Tagen von der Stadt sehen durfte war wenig berauschend.
Vom Flughafen zum Hotel eine in jede Richtung 4-5 Spurige Straße gesäumt von Truckstops, Schrottplätzen und noch mehr Tankstellen.
Darauf unzählige laute, stinkende und qualmende Trucks zwischen denen Autos scheinbar unkontrolliert die Spuren wechseln und zum Großteil auf den angrenzenden Schrottplätzen besser aufgehoben wären.
Am letzten Tag war nachmittags dann endlich Zeit um in die Stadt zu fahren.
Wer sich ein Stadtzentrum ähnlich den Europäischen Metropolen erwartet wird herbe enttäuscht.
Straßen in Schachbrettmuster welche sich nur durch die Anzahl der Fahrspuren unterscheiden, keine erkennbare „Altstadt“, nur Haufenweise ebenerdige 30m2 Häuschen unterbrochen von in Beton gegossenen Monumenten die ein Rathaus, Kaufhaus oder Krankenhaus darstellen sollen.
Der Rio Grande ein Kümmerliches von Beton eingefasstes Rinnsal welches auf der US Seite von doppelten ca. 4m hohen Zäunen gesäumt ist zwischen denen die „Boarder Control“ Patroullie fährt.
Die Insgesamt 5 Brücken welche über die Grenze führen konnte ich mir leider nicht wirklich ansehen da schon bei der Zufahrt einige Kontrollpunkte zu passieren sind und wir uns das nicht antun wollten.
Die Zeit zum Abflug wurde schon knapp was uns aber nicht davon abhalten konnte dem Magen noch ein vorzügliches Rib-eye Steak zu gönnen.
Als wir dann 40 min vor Abflug noch die ganze Stadt zu durchqueren hatten und das Automatik Getriebe von Salvadors Wagen uns wie die Babys in der Wiege vor und zurück Schaukeln lies wurde ich doch noch nervös und fragte mich ob ich den schönen Ort heute noch verlassen würde.
Während der Fahrt die Zündung kurz abzudrehen und den Schlüssel wieder herumzudrehen erwies sich allerdings als bewährte Lösung um dem Getriebe einen „Reset“ zu geben.
Am letzten Drücker eingecheckt und zum Gate gelaufen dachte ich mir: All die Hektik umsonst steht ja noch gar kein Flieger da! 
Also habe ich es mir bequem gemacht und auf meinem Handy das Pokerspiel gestartet.
Gerade als ich nach einigen Minuten mein Geld erfolgreich um das 11fache vermehrt hatte krächtsten die Worte „Christian Sitschur, please go to Gate 2 immedeately“.
Beim wiederholten Aufruf war ich mir sicher dass ich gemeint war denn mit der Aussprache meines Nachnamens hapert es ein bisschen bei den Mexikanern.
Nachdem ich realisiert hatte das ich mich bei Gate-4 breit gemacht hatte eilte ich auch schon zum richtigen Gate wo man mich gleich aufs Rollfeld durchwinkte und ich meinen Flieger und der zuwider dreinschauenden Stewardess ,welche an der Treppe wartet, entgegeneilte.
Verschwitzt aber Glücklich habe ich dann 2 Flüge später Torreon, den nächsten Ort meiner Reise erreicht.
Hier paar FOTOS aus der hübschen Stadt 😉

38 Gedanken zu „>CD Juarez!“

  1. >Dere,

    na bin ich froh das du das überlebt hast und es war eh besser das du den Pumpara net genommen hast wer weis was dann passiert wäre eventuell ein high noon treffen mit einem mexicaner.
    wünsche dir noch viel spass und gib auf dich 8
    gruss
    michael

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