>God Jule!

>Gesagt getan und so waren wir zum AVINOR Weihnachtsfest eingeladen!
Wie bereits in Oslo gelernt gibt’s ohne Vorspiel keinen Hauptakt und so trafen wir uns zuvor bei Andreas, einem der Techniker, um bisschen vor zu glühen.
War sehr Lustig und wenn es bei den Norwegern was zum Feiern gibt dann lange sie gleich alle kräftig zu.
Irgendwie schafften wir es dann auch dass alle trotz beachtlicher Schlagseite und Tanzschuhen über die verschneiten, eisigen, Straßen den Hügel zum Hotel rauf schafften.
Dort hatten wir Gelegenheit den berühmt berüchtigten Lytefisk zu kosten.
Angeblich ein ur alter Versuch Fisch ohne Verwendung irgendwelcher Hilfsmittel haltbar zu machen.
Der Fisch wird einfach auf Wäscheleinen zum trocknen aufgehängt was bei der trockenen kalten Luft hier auch tatsächlich funktioniert.
Serviert wird er dann in 3 Agregatszuständen welche von strohhalmschlürfbar über Wabbelpudding bis zu flachsig/knorpelig reichen.
Zusammen mit einem Schnaps Namens Aquavit sogar genießbar.
Ich war froh das es aber auch Schweinsbraten Erdäpfel und Rotkraut gab.
Nachdem ich dann nicht mehr wusste ob unser Freund Viggo auf norwegisch oder englisch mir lallend etwas mitzuteilen war es Zeit für Javier und mich aufzubrechen.
Wir hatten schließlich noch 5 bis? Stunden fahrt über die Abenteuerstraße nach Lakselv vor uns.
Der Trip war zunächst zermürbend!
Wolken, Nebel und rundherum nur weiße Weite machten es nicht gerade spannend über die einsamen Straßen zu fahren.
Als wir in Tannabru ankamen erfuhren wir dass das „Sami“ Dorf in Karasjok sonntags geschlossen hat.
So hielt uns nichts mehr davon ab die angeblich gefährlicher nördliche Route vom Tanafjord zum Laksefjord zu nehmen.
Auf den Bergen tobte dann ein heftiger Schneesturm und die Sichtweite lag unter 40 Metern. In der Situation war ich froh das ein Tanklastwagen vor uns fuhr und ich seinen Rücklichtern einfach nur folgen musste.
Was ein Tanklastwagen auf gefrorenen Bergstraßen wo es weit und breit keine Tankstellen oder Dörfer gibt macht ist mir ein Rätsel.
Wir sind dann aber nach 7,5 Stunden Fahrtzeit gesund und sicher in Lakselv angekommen und konnten dank besser werdenden Wetters noch paar Blicke auf die teils wirklich wunderschöne Landschaft erhaschen.
Heute Früh traf uns dafür ein Schock, Kälteschock!
Beim ersten Schritt vor die Hoteltüre schmerzten sofort Hände und Gesicht vor Kälte.
Im Auto waren all unsere Getränke mehr als gut gekühlt und das Eiskratzen war eine Qual welche ich so schnell als möglich hinter mich bringen musste um nicht anzufrieren.
Später haben wir im Tower erfahren das wir -12°C bei 28 Knoten Windgeschwindigkeit hatten was laut Windchill Tabelle gefühlte -40°C macht.
Besonders aufregend war der Tag dann nicht mehr, arbeiten und roboten so schnell es geht da ich am Mittwoch heim fliege und Javier nicht mit einem Haufen Arbeit alleine lassen möchte.
Die ortsansässigen Techniker zeigen eine nicht enden wollende Begeisterung und alles was sie interessiert ist pünktlich und wie gewohnt Feierabend zu machen.
Ich versteh das nicht, für sie muss doch die Installation eines neuen Systems in diesem Kaff mindestens die Sensation des Jahrzehnts sein?!
Lakselv schlägt in der Kaff Liga Royken und Kirkenes locker und liegt unangefochten in Führung.

Dafür haben wir hier beim örtlichen Kebab, Burger, Pölser und Pizza Take Away des örtlichen Türken die ersten Pizza Norwegens gegessen welche diesen Namen auch verdient.
Morgen geht’s munter weiter!

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