>Bajio-Leon

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Im Jahr 2006 war ich schon einmal hier in Bajio-Leon um ein System zu installieren, damals begleitete mich Porfirio.
Diesmal war ich mit Jorge hier der allerdings gleich in der ersten Nacht wieder per Autobus nach MEX zurück kehrte da er am Dienstag einen wichtigen privaten Termin wahrzunehmen hatte.
So verbrachte ich den Dienstag gemeinsam mit den überaus netten der englischen Sprache aber kaum mächtigen Kollegen in dem, dank Klimaanlage, eisig kalten Technikraum.
Irgendwann ging der Hunger dann wieder in Kopfweh über und es war höchste Zeit etwas zu Essen zu organisieren.
Die Rettung kam in Form eines monströsen Burritos wie ich ihn zuvor noch nie gesehen hatte.
Faustdick und gut 15cm lang die Essenz der mexikanischen Grundnahrungsmittel.
Eine riesige Weizen Tortilla zusammengerollt gefüllt mit Reis, Bohnen, Käse und Fleisch.
Frisch gestärkt konnte ich dann bis zum Abend dem System die mehr als seltsamen und nicht wirklich Serienmäßigen „Features“ austreiben.
Da Jorge erst gegen Mitternacht wieder mit dem Bus ankommen würde hatten wir noch 2 Stunden Zeit um uns für die anstehende Nachtschicht zu stärken.
Luis, ein netter bemühter Kerl, war bereit uns mit seinem Auto zu einem Platz außerhalb des Flughafens zu bringen.
Daniel der kleine Schüchterne zog es vor alleine der Kälte in dem Raum zu trotzen.
Lustig war dass Daniel den ganzen Tag lang an einer Falsche „ Mr. Muscle Gym“ Saft herumnuckelte.
Ein Blick auf die Nährstoffangaben offenbarte das es sich nur um gefärbtes Wasser handeln konnte.
Keine Ahnung warum der dauernd das Zeug trank aber groß und stark würde er damit sicher nicht werden, soviel stand fest.
Luis und ich sind schließlich in Guanajato einer kleinen Stadt in der Nähe des Flughafens gelandet.
Bei der Fahrt dorthin gab es ein heftiges Blitzgewitter zwischen meinen Synapsen und das Langzeitgedächtnis wurde aktiviert.
Hier war ich schon einmal, damals leider auch nur für ein paar Stunden aber diese Stadt ist mindestens ein paar Tage Aufenthalt wert.
Guanajato ist eine alte Bergbaustadt und thront auf einem Berg welcher wie Schweizer Käse komplett durchlöchert ist.
Der ganze Autoverkehr findet in den alten Stollen statt, selbst Kreuzungen, Parkhäuser, etc. alles befindet sich unter Tage.
Oben gibt es viele kleine sehr alte und bunte Häuser welche durch unzählige schmale Gassen, Treppen und Plätze verbunden sind.
Und das Beste ist dass das alles Fußgängerzone ist, nicht einmal ein parkendes Auto bekommt man zu Gesicht!
Überall gibt es Kaffeehäuser, Bars, Restaurants und Bühnen auf welchen Konzerte gespielt oder Theaterstücke aufgeführt werden.
Im Oktober findet dort alljährlich ein 5 Wochen andauerndes Kulturfestival statt.
Nur blöd das wir wieder einmal mitten in der Nacht dort waren und ich die Kamera mit dem Gedanken „wir gehen eh nur kurz essen“ am Flughafen gelassen hatte.
Kurz nach Mitternacht holten wir Jorge am Busbahnhof ab und starteten für 2 Stunden einen Testlauf am System der so zufriedenstellend verlief dass wir die Lotsen am neuen System weiterarbeiten ließen.
Da um 07:00 Uhr am nächsten Tag aber das volle Flugverkehrsaufkommen einsetzen würde blieben mir nur knapp 4 Stunden Schlaf in meinem Hotel Typ „Hühnerstall/ Legebatterie“ und ich war um 06:00 Uhr morgens wieder am Flughafen zur Stelle.
Sicher ist Sicher!
Bis zum Abend gab es keine gröberen Schwierigkeiten, nur das übliche „finetuning“ und Lotsen streicheln, so brachen wir wieder einmal in der Dämmerung zum Essen auf.
Diesmal ging es nach Leon, die Metropole in Sachen Leder Mexikos!
Überall türmen sich Lederjacken, Taschen, Handtaschen, Geldtaschen, Schuhe, Gürtel und Cowboystiefel.
Letztere sind oft extrem aufwendig und kunstvoll gemacht und in den exotischsten Lederarten erhältlich.
Schlangenleder, Leguanleder, Straußenleder, Krokodilleder, nichts das es scheinbar nicht gäbe und sich zu einem Stiefel verarbeiten ließe.
Leider hatten sie nichts für Hunde, denn ein schön gearbeitetes Lederhalsband hätte ich dem Felix nur all zu gerne mitgebracht.
Irgendwann muss es einmal Zeit geben um ein paar Tage in Guanajato zu verbringen denn neben einem Wochenende in Merida ist das etwas was man bei einem Mexiko Besuch auf jeden Fall erlebt/ gesehen haben sollte.
Sollte irgendwo im Text ein „E“ fehlen nehmt es mir bitte nicht übel denn ich vermisse auch eins, und zwar das Eine meiner Tastatur!
(Man glaubt gar nicht wie oft man diesen Buchstaben braucht)

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