>Hurrikane Jova & Manzanillo

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Sonntagnacht schickte mir Porfirio noch eine Nachricht dass die Straße zum Flughafen ZLO nicht passierbar sei und das Flughafenpersonal seit einer Woche dort festsaß.

Diese Information dürfte sich auch unter den Taxifahrern in Manzanillo verbreitet haben denn es dauerte eine Ewigkeit bis wir endlich einen Fahrer fanden der bereit war es zumindest zu versuchen und uns zum Flughafen zu bringen.
Siehe da, die Straße wurde gerade mit einem Bagger notdürftig repariert.
Die komplette Autobahnabfahrt und Teile der Zufahrtsstraße wurden von den heftigen Regenschauern zwar komplett weggespült aber über das mit Erdreich und Geröll gefüllte Loch, welches der Bagger bearbeitete, konnten wir unsern Weg fortsetzen.
Am TWR trafen wir Gerardo den Lokalen Techniker der uns freudig empfing.
Gerardo hatte gezwungenermaßen die letzten 5 Tage am TWR verbracht und sich nur von Thunfischdosen ernährt.
Porfirio hatte auch noch nicht gefrühstückt und in meiner super Absteige gab es nicht einmal ein Solches also lag nichts näher als gemeinsam mit Gerardo ein ordentliches Frühstück zu genießen.
Sicherheitshalber haben wir noch Gummistiefel und Schaufeln gemeinsam mit ca. 12Stk. 25L Dieselkanistern auf den Pickup geladen und sind Richtung nächstes Dorf  Namens Cihuatlan losgezogen.
Die Spuren an den Hauswänden zeigten das die Schlammlawine welche durch das Dorf gerollt war gut 1,5 Meter hoch gewesen sein musste.
Obwohl schon überall eifrig mit den Aufräumungsarbeiten begonnen wurde waren die Straßen noch über und über mit Schlamm und Dreck bedeckt.
An den Ecken türmten sich durchnässte Matratzen und ein paar wenige Möbel welche die Menschen besaßen und die nun unbrauchbar geworden waren.
Weiter oben auf einem Hügel sahen die Straßen so aus als wäre nie etwas geschehen.
Genau dort lag auch ein Restaurant in dem Ziegenfleischbrocken in klarerer Suppe serviert wurden.
Irgendwie zerhacken sie die Tiere in grobe Stücke, diese landen mit den Knochen in großen Tontöpfen welche mit Aluminiumfolie bedeckt in langen Holzöfen, einem Pizzaofen nicht unähnlich, Stundenlang vor sich hin schmoren.
Auf jeden Fall sehr Schmackhaft die Sache und ein eher ungewöhnliches Frühstück.
Am Rückweg zum Flughafen hatten wir noch die Kanister mit Diesel für das Notstromaggregat des TWRs angefüllt und uns die Verwüstungen entlang der Strecke angesehen.
Mexikaner dürften sich mit den Russen ein paar Gene teilen denn sie sind Meister der Improvisation!
Irgendwie schafften sie es mit den paar wenigen Mitteln die sie zur Verfügung hatten Sachen wieder zum Funktionieren zu bringen.
So durfte man sich auch nicht wundern wenn Palmen als Ersatz für umgestürzte Strom und Telefonmasten dienten.
Abgerissene Stromleitungen wurden als behelfsmäßige Sicherungsleinen hergenommen um die immer noch Hochwasser führenden Flüsse und Felder zu überqueren.
Die Bananen Plantagen hier wurden alle vernichtet.
Wie ich erfuhr gibt es genau 3 Staaten in Mexico welche hauptsächlich Bananen exportieren, alle 3 wurden heuer von Unwettern heimgesucht.
Wundert Euch also nicht wenn die Dinger heuer im Supermarkt teuerer werden.

Der Flughafen war/ist für den offiziellen Betrieb immer noch gesperrt, dafür landen aber immer wieder Hubschrauber welche Leute und Material anliefern bevor sie auftanken und wieder abfliegen.
Komischerweise funktionierten alle Telefonleitungen und ich konnte meine Arbeit trotz der Umstände abschließen.
Um nach Culiacan zu gelangen muss ich allerdings wieder mit dem Bus nach Colima fahren um von dort aus nach MEX und meinem Anschlussflug zu gelangen.

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